Börse
- Vorbereitung
- Setups
- Risiko und Money Management
- Stopsetzung
- Gewinne mitnehmen
Börse
Die Börse ist ein organisierter Markt der Angebot und Nachfrage nach bestimmten Regeln zusammenführt. An diesem zentralen Marktplatz werden verschiedene Anlageinstrumente gehandelt. Dazu gehören Aktien, Anleihen, Rohstoffe, Devisen und andere Finanzinstrumente. Die Börse dient dazu den Handel zeitlich und lokal zu lenken und sie beaufsichtigt die Preisbildung. Sie ist also die Schnittstelle zwischen Unternehmen und Investoren, welche ihre Kapitalanalagebedürfnisse und Kapitalversorgungsbedürfnisse und Anlageziele in Einklang bringen möchten. Unterschieden wird in Kassa- und Terminmarkt, sowie Parkett- und vollelektronischer Handel. Ziel ist es die Transaktionskosten zu senken, die Markttransparenz zu steigern und eine Marktliquidität zu schaffen.
Stellung der Börse im Gesamtkontext des Kapitalmarktes
Die Börse ist ein Teil des Kapitalmarkts, der in zwei Hauptsegmente unterteilt ist: den Primärmarkt und den Sekundärmarkt. Auf dem Primärmarkt werden die mit dem Wertpapier verbundenen Rechte und Pflichten erstmalig verbrieft. Diese bezeichnet man auch als Emissionsmarkt. Unternehmen können sich beispielsweise Kapital beschaffen, indem sie Aktien ausgeben. Der Sekundärmarkt ist für den nach der Emission einsetzenden Handel zuständig. Er repräsentiert einen hoch organisierten Handelsplatz (Börse) mit standardisierten Transaktionsprodukten und Prozessen, an dem Wertpapiere umlaufen. Sehr bekannte Beispiele sind die New York Stock Exchange (NYSE) und die Frankfurter Börse (Frankfurt Stock Exchange)
Die 3 Elementarfunktionen der Börse
1.) Allokationsfunktion
Die Allokationsfunktion der Börse bezieht sich auf ihre Rolle bei der Verteilung von Kapital und Ressourcen in der Wirtschaft. Diese Funktion ist besonders wichtig, da sie sicherstellt, dass Investitionen und Kapital in diejenigen Unternehmen und Projekte fließen, die es am effizientesten nutzen können und gleichzeitig die Bedürfnisse von Investoren berücksichtigen. Wenn das Kapital in eine Anlage fließt, die bei gleicher Rendite ein höheres Risiko beinhaltet als eine andere Anlage, dann wäre dies nicht die beste Verwendungsweise. Die Allokationsfunktion wird also dann am besten erfüllt, wenn die Investoren bei gleichem Risiko immer die gleiche Risikoprämie erhalten.
Die Allokationsfunktion der Börse erfüllt folgende Aufgaben:
Kapitalbeschaffung für Unternehmen:
Durch den Primärmarkt ermöglicht die Börse Unternehmen, frisches Kapital aufzunehmen, indem sie neue Aktien oder Anleihen ausgeben. Diese Mittel werden oft für Investitionen in neue Projekte, Forschung und Entwicklung, Expansion oder Schuldentilgung verwendet. Auf diese Weise unterstützt die Börse das Wachstum und die Entwicklung von Unternehmen.
Effiziente Kapitalallokation:
Investoren, sei es institutionelle Anleger oder Privatanleger, entscheiden, in welche Unternehmen oder Vermögenswerte sie investieren möchten. Dieser Prozess erfolgt auf Grundlage der Erwartungen hinsichtlich Rendite und Risiko. Die Börse ermöglicht es, Kapital in die vielversprechendsten Unternehmen zu lenken, die in der Lage sind, hohe Renditen zu erzielen. Diese effiziente Kapitalallokation unterstützt das wirtschaftliche Wachstum und Innovationen.
Diversifikation:
Investoren können ihr Kapital über verschiedene Anlageklassen und Unternehmen verteilen, um ihr Risiko zu streuen. Die Börse bietet eine breite Palette von Anlagemöglichkeiten, die es Anlegern ermöglichen, ihre Portfolios zu diversifizieren.
Preissetzung von Vermögenswerten:
Die Börsenkurse spiegeln die aktuellen Marktbewertungen von Vermögenswerten wider. Dies ermöglicht es Investoren und Unternehmen, den Wert ihrer Vermögenswerte zu bestimmen und Entscheidungen basierend auf diesen Bewertungen zu treffen.
Insgesamt spielt die Allokationsfunktion der Börse eine zentrale Rolle bei der Lenkung von Kapital in die wirtschaftlichsten und vielversprechendsten Bereiche und unterstützt somit das Wirtschaftswachstum und die Effizienz in der Allokation von Ressourcen.
2.) Marktfunktion
Voraussetzung für die Erfüllung der Allokationsfunktion ist die Marktfunktion. Diese bezeichnet die Zusammenführung und Koordination der individuellen Nachfrage- und Angebotswünsche zu einem Zeitpunkt und an einem Ort. Der Ort muss nicht unbedingt ein physischer Handelsplatz sein, sondern kann auch ein virtuelles Konstrukt darstellen. Gerade in der heutigen Zeit spielen physische Handelsplätze eine immer geringere Rolle. Durch diese Funktion der Börse ist es für die Marktteilnehmer nicht mehr nötig, individuelle Verhandlungen zu führen. Die Produkte bzw. Handelsobjekte sind hochgradig standardisiert, so dass ein Handel ohne direkten Austausch der Marktteilnehmer stattfinden kann. Dies führt wiederum zu deutlich niedrigeren Transaktionskosten und zu einer höheren Liquidität am Markt. Des Weiteren ist auch das Problem der Teilbarkeit gelöst. Ein Unternehmen ist deshalb nicht teilbar, weil die Vermögensgegenstände und Schulden nur im Verbund diesen Cash Flow erzeugen, welcher im Marktwert widergespiegelt wird. An der Börse erwirbt man dagegen einen Anteil an der Gesamtheit. Somit erhält man durch die Teilbarkeit zusätzliche Liquidität und Diversifikationsmöglichkeit und spricht damit einen größeren Investorenkreis an. Das Problem der Amortisationszeit einer Investition wird auch beseitigt, da die Anleger an der Börse den Finanztitel anhand des zukünftigen Cash Flows bewerten. Ein Investor könnte also jederzeit sein eingesetztes Kapital über die Börse zurückholen.
3.) Preisbildungs- und Bewertungsfunktion
Die Preisbildungs- und Bewertungsfunktion der Börse ist eine der zentralen Aufgaben dieses Marktplatzes. Sie bezieht sich auf die Rolle der Börse bei der Ermittlung von Marktpreisen für gehandelte Finanzinstrumente und der Bewertung von Vermögenswerten. Die Pläne der Wirtschaftssubjekte entwickelt sich aufgrund bestimmter Erwartungen. Wenn alle Individuen die selben Informationen zur gleichen Zeit haben, bilden sie homogene Erwartungen. Diese spiegeln sich dann im Preis wieder, der Angebot und Nachfrage am besten ausgleicht. Folglich ist die Erfüllung der Preisbildungsfunktion abhängig von dem Grad der Informationseffizienz. Je höher diese ist, um so eher wird der Preis des Wertpapiers seinen fairen Wert (fair value) entsprechen.
Zusammenfassend besteht die Leistung der Börse aus der Fristen-, Losgrößen-, Risiken- und räumlichen Transformation.
Ist die Börse ein vollkommener Markt?
In der Wirtschaftstheorie wird oft von einem vollkommenen Markt gesprochen, um bestimmte Modelle besser erklären zu können. Auf diese Weise kann man sehr komplexe Zusammenhänge erklären. Die Börse ist in der Regel kein vollkommener Markt. Ein vollkommener Markt ist ein theoretisches Konzept, das bestimmte Eigenschaften aufweist, die in der Realität selten vollständig erfüllt sein werden. Im folgenden wird das Konzept und dessen Merkmale genauer erläutert.
Vollkommener Markt
Ein vollkommener Kapitalmarkt ist ein theoretisches Konzept aus der neoklassischen Kapitalmarkttheorie, das die Bedingungen beschreibt, unter denen der Handel mit Finanzinstrumenten stattfindet. In einem vollkommenen Kapitalmarkt herrschen bestimmte ideale Bedingungen, die eine effiziente Allokation von Kapital und den fairen Handel ermöglichen. Ein vollkommener Kapitalmarkt hat folgende Merkmale:
1.) vollkommene Markttransparenz:
In einem vollkommenen Markt haben alle Marktteilnehmer uneingeschränkten Zugang zu allen verfügbaren Informationen. Dies bedeutet, dass jeder Marktteilnehmer über sämtliche relevanten Daten verfügt, um rationale Entscheidungen zu treffen. In der Realität ist die Information oft unvollständig oder asymmetrisch, was bedeutet, dass einige Marktteilnehmer mehr Informationen haben als andere. Dieser Informationsvorsprung resultiert schon allein daraus, dass Informationen nicht kostenlos am Markt verfügbar sind und dadurch Informationsunterschiede bestehen.
2.) Keine Transaktionskosten:
Der Handel von Finanzinstrumenten ist ohne jegliche Kosten, Gebühren oder Steuern möglich. Es gibt weder Maklergebühren noch andere Transaktionskosten, die den Handel beeinflussen könnten. In der Praxis fallen jedoch in den meisten Märkten Transaktionskosten an, die den Handel beeinflussen.
3.) Keine Handelsbeschränkungen:
Es gibt keine Einschränkungen für den Handel mit Finanzinstrumenten. Alle Marktteilnehmer können frei kaufen oder verkaufen, wann immer sie möchten, und es gibt keine Handelsbeschränkungen oder -verbote. Alle Marktteilnehmer haben freien und gleichen Zugang zum Markt. In der Realität können Eintrittsbarrieren und Regulierungen den Marktzugang beschränken.
4.) Homogene Produkte:
In einem vollkommenen Markt sind die gehandelten Güter homogen, was bedeutet, dass Finanzinstrumente desselben Typs identisch sind und es keine Unterschiede in Qualität, Risiko, Ertragsaussichten oder Eigenschaften gibt. Dies ermöglicht eine einfache Vergleichbarkeit der Güter. An der Börse werden jedoch oft unterschiedliche Aktien, Anleihen, Rohstoffe und andere Finanzinstrumente gehandelt, die in vielerlei Hinsicht voneinander abweichen. Wenn man aber Wertpapiere mit ein und der selben Wertpapierkennnummer vergleicht sind die Finanzinstrumente identisch.
5.) Sofortige Ausführung:
Alle Transaktionen werden sofort zum besten verfügbaren Preis ausgeführt. Es gibt keine Verzögerungen oder Schwierigkeiten bei der Ausführung von Aufträgen.
6.) Rationalität der Marktteilnehmer:
Alle Marktteilnehmer handeln rational und verfolgen das Ziel der Maximierung ihres Nutzens. Es gibt keine emotionalen oder irrationalen Entscheidungen, die den Handel beeinflussen könnten.
7.) Keine Marktmacht:
Kein einzelner Marktteilnehmer hat die Marktmacht, die Preise zu beeinflussen. In der Realität gibt es jedoch Marktteilnehmer wie institutionelle Anleger oder große Unternehmen, die aufgrund ihrer Größe und ihres Kapitals die Preise beeinflussen können.
Ein vollkommener Kapitalmarkt ist ein theoretisches Konzept, das in der Realität nicht vollständig erreicht wird. In der Praxis gibt es immer gewisse Handelsbeschränkungen, Transaktionskosten und Informationen, die nicht für alle Marktteilnehmer zugänglich sind. Dennoch dient das Konzept des vollkommenen Kapitalmarktes als Referenzpunkt, um die Effizienz und Funktionsweise tatsächlicher Finanzmärkte zu analysieren und zu bewerten.
Obwohl die Börse in vielen Aspekten nicht den Kriterien eines vollkommenen Marktes entspricht, spielt sie dennoch eine wichtige Rolle bei der Schaffung von effizienten und liquiden Märkten. Die Regulierung, Aufsichtsbehörden und Marktteilnehmer arbeiten daran, die Märkte so fair und transparent wie möglich zu gestalten. Dennoch gibt es immer noch Herausforderungen, wie Informationsasymmetrien und Marktmacht, die die Realität der Börsenmärkte prägen.
Warum ist die Börse wichtig?
Die Grundfunktionen der Börse erklären eigentlich schon die Wichtigkeit dieser Institution. Ohne die Börse würde die Wirtschaft nicht so eine Dynamik haben, da weniger Liquidität am Markt wäre und die Unternehmen sich nicht entsprechend entwickeln könnten. Außerdem könnten die Investoren nur schwer Renditen erwirtschaften und das Kapital würde nicht dem effizientesten Verwendungszweck zugeführt werden. Die Börse also trägt entscheidend zum Wohlstand in der Gesellschaft bei.
Wer erfand die Börse?
Die Institution der Börse hat sich langsam entwickelt. Anfänglich haben sich Händler getroffen, um gemeinsam Waren zu handeln. Dabei waren landwirtschaftliche Produkte im Fokus der Handelsbemühungen. Später kamen dann Gewürze hinzu. An den Warenbörsen wurden dann auch schon die ersten Termingeschäfte gemacht, indem ein Käufer einem Bauern die zukünftige Ernte abgekauft hat. Man hat diese Handelsplätze damals aber noch nicht Börsen genannt, obwohl es eigentlich welche waren. Der erste Handelsplatz dieser Art wurde in Brügge im Jahre 1409 von einer Kaufmannsfamilie gegründet. Anschließend hat man erkannt, dass mit dem Handel auch das Thema von Zahlungsschwierigkeiten aufkam. Demzufolge wurde der Handel von Wechseln immer wichtiger. Es entstanden die ersten Wechselbörsen für diese Art von Wertpapieren. An einen Handel mit Anteilen von Unternehmen war dabei noch nicht zu denken. Dies kam erst im 18. Jahrhundert auf.
Als Erfinder der Börse kann also die Kaufmannsfamilie aus Brügge bezeichnet werden.
Wer kontrolliert die Börse?
Zuständig für die Kontrolle der Börse ist die Börsenaufsicht. Die genaue Struktur und die Zuständigkeiten können je nach Land unterschiedlich sein. Im Allgemeinen haben diese Behörden die Aufgabe, die Integrität und Stabilität der Finanzmärkte sicherzustellen, den Anlegerschutz zu gewährleisten und die Einhaltung der Regeln und Vorschriften zu überwachen. Hier sind einige Beispiele für solche Regulierungsbehörden:
U.S. Securities and Exchange Commission (SEC):
Die SEC ist die Hauptregulierungsbehörde für die Wertpapiermärkte in den Vereinigten Staaten. Sie überwacht die Börsen wie die New York Stock Exchange (NYSE) und die NASDAQ und stellt sicher, dass die Finanzmärkte fair, transparent und ordnungsgemäß funktionieren.
Financial Conduct Authority (FCA):
Die FCA ist die britische Finanzmarktaufsichtsbehörde und reguliert die Börsen in Großbritannien, darunter die London Stock Exchange (LSE). Die FCA zielt darauf ab, die Integrität der Finanzmärkte zu wahren und die Interessen der Anleger zu schützen.
Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin):
Die BaFin ist die Aufsichtsbehörde für die Finanzmärkte in Deutschland, einschließlich der Frankfurter Wertpapierbörse. Sie überwacht die Einhaltung von Regeln und Vorschriften auf den Märkten und stellt sicher, dass sie effizient und fair funktionieren.
Autorité des marchés financiers (AMF):
Die AMF ist die Finanzaufsichtsbehörde in Frankreich und reguliert die Pariser Börse (Euronext Paris). Sie überwacht die Märkte und stellt sicher, dass sie ordnungsgemäß funktionieren.
Die Aufsichtsbehörden legen Regeln und Vorschriften fest, die von den Börsen und den Marktteilnehmern einzuhalten sind. Sie haben die Befugnis, Sanktionen zu verhängen und sicherzustellen, dass die Märkte transparent, fair und sicher sind. Darüber hinaus schützen sie die Interessen der Anleger und die Integrität des Finanzsystems.
Es ist wichtig zu beachten, dass die Regulierung von Börsen in verschiedenen Ländern unterschiedlich sein kann, aber die grundlegende Zielsetzung besteht darin, die Märkte zu überwachen und sicherzustellen, dass sie in Übereinstimmung mit den geltenden Gesetzen und Vorschriften operieren.
Wie kann man an der Börse Geld verdienen?
Die Frage ist recht einfach zu beantworten, da es wie in allen anderen Berufen ist, wo man Geld verdienen kann. Man muss eine vernünftige Ausbildung haben.
Sicher gibt es auch die Fälle, wo jemand durch viel Glück auf das richtige Wertpapier gesetzt hat. Dies sind aber die Ausnahmen. Professionelle Händler überlassen den Erfolg nicht dem Zufall. Sie versuchen durch eine reproduzierbare Strategie Gewinne zu erwirtschaften. Die Erfolgsaussichten steigen dabei durch eine gute Trading-Ausbildung. Wir von ATT-Trading bieten eine solche Ausbildung an. Informiere Dich am besten gleich über die Möglichkeiten und melde Dich zu unseren kostenlosen Info-Webinaren an.